E(H)Laboriert für ein starkes Profil

Drei Schwerpunktprofessuren mit hochaktuellen Themen

Die drei Professorinnen Ute Karl, Johanna Possinger und Claudia Schulz führen Forschungsprojekte durch, werben Drittmittel ein, fördern Nachwuchswissenschaftler*innen und bauen Kooperationen aus.

Seit 1. September 2024 gibt es an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg erstmals drei Schwerpunktprofessuren – auch Forschungsprofessuren genannt. Sie konnten im Rahmen des Bund-Länderprogramms FH-Personal, das als Projekt E(H)Laboriert seit März 2023 an der EH verortet ist, etabliert werden. Es zielt darauf ab, professorales Personal zu gewinnen und zu binden, das Profil der Hochschule zu stärken und Kooperationen mit regionalen Praxispartner*innen auszubauen. Das finanzielle Volumen des Projekts beträgt knapp 1,7 Mio Euro und die Laufzeit umfasst sechs Jahre – bis Ende 2028.

Um diese Ziele zu erreichen, gibt es verschiedene Maßnahmen – die Schwerpunktprofessur ist eine. Damit wird es Professor*innen ermöglicht, ihre Lehre zu reduzieren, um mehr Zeit für Forschung zu investieren.

Konkret bedeutet das: Die drei Professorinnen Ute Karl, Johanna Possinger und Claudia Schulz, die von einem Auswahlgremium im Frühjahr 2024 bestimmt wurden, erhalten seit 1. September 2024 für vier Semester einen Deputatsnachlass von sieben Semesterwochenstunden. In dieser Zeit führen sie Forschungsprojekte durch, werben Drittmittel ein, fördern Nachwuchswissenschaftler*innen und bauen Kooperationen aus.

Prof. Ute Karl baut zum einen ein bestehendes Forschungsprojekt aus, in dem es um soziale Unterstützungsnetzwerke von Geflüchteten und Migrant*innen aus der Ukraine geht, hier vor Ort und in transnationalen Räumen. Zum anderen geht es um den Bereich Alter(n) und Soziale Arbeit. Sie erforscht Versorgungsarrangements im sozialen Nahraum, beispielsweise im Quartier. Und sie hinterfragt, wie Grenzen ausgelotet werden zwischen professioneller Care-Arbeit, Freiwilligenarbeit, familialer Care-Arbeit und Live-In-Pflege, die überwiegend von Migrant*innen erbracht wird. Inhalt ist auch, wie die politisch geforderte „Partizipation aller“ gelingen kann und wie Konzepte von sorgenden Gemeinschaften in der Praxis umgesetzt werden können. Dabei geht es ihr auch darum, gesellschaftlichen Wandel aus der Perspektive von Sorgearbeit zu denken.

Prof. Dr. Johanna Possinger plant eine Studie, die darauf zielt, die bestehenden Forschungsstränge zur Care-Arbeit von Vätern in Familien mit der Forschung zu Krisen der Demokratie und politischer Bildung zu verknüpfen. Das bedeutet, sie geht der Frage nach, wie sich Väter um ihre Kinder im Teenageralter kümmern und wie gesellschaftspolitische Megatrends in der Familie vermittelt und verhandelt werden.
 
Die Schwerpunktprofessur von Prof. Dr. Claudia Schulz fokussiert das Ehrenamt sowohl im christlich-kirchlichen Feld als auch im Bereich sozialer Initiativen, Vereine und Verbände. Ihr Ziel ist ein Forschungsprojekt, das die Logik des stark eigenverantwortlichen Engagements erkundet und klärt, welche Rolle dieses Ehrenamt in Zukunft spielen kann.  

Die Forschungsvorhaben der drei Professorinnen knüpfen inhaltlich an die Forschungsschwerpunkte an, die die Hochschule bereits ausgewiesen hat:
•    Kinder- und Jugendarbeit, Familie und Kirche
•    Diversität, Inklusion und Sozialraum

https://www.eh-ludwigsburg.de/forschung/forschung-an-der-evangelischen-hochschule-ludwigsburg/forschungsprofil