Enthinderung an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg
Der Abbau von Barrieren und eine weitestgehende Barrierefreiheit liegen uns sehr am Herzen. So steht es auch in der Enthinderungsordnung der Evangelischen Hochschule Ludwigburg.
Hierfür unterstützen wir alle Angehörigen der Hochschule beim Abbau von Barrieren, beispielsweise durch den "Service für barrierearme Dokumente", den das Büro für Vielfalt anbietet.
Weitere Tipps und Hinweise finden Sie in unserem Moodle-Kurs Barrierearme Lehre (zugänglich nur für Lehrende der EH) und in einem Video zur Realisierung möglichstbarrierefreier Lehre.
Im Netz finden sich weitere gute Links, weiter unten haben wir ein paar davon für Sie zusammengestellt.
Außerdem weisen wir auf unsere Wegeleitsystem-App hin, die Menschen mit und ohne sogenannte Behinderungen hilft, sich an unserem Campus in Ludwigsburg zurecht zu finden.
Beantragung eines Nachteilteilsausgleich
Nachteilsausgleiche sind ein wichtiges Instrument, um chancengleiche Teilhabe im Studium herzustellen und Diskriminierungen zu vermeiden. Sie sorgen für möglichst vergleichbare Ausgangsbedingungen bei Prüfungen im Rahmen des Studiums, indem sie genau in den Blick nehmen, was notwendig ist, um Prüfungen gut absolvieren zu können. Nachteilsausgleiche sind Teil der „angemessenen Vorkehrungen“, wie sie die UN-Behindertenrechtskonvention auch für den Bildungsbereich vorsieht. Sie sind keine „Vergünstigungen“, sondern kompensieren individuell und situationsbezogen beeinträchtigungsbedingte Benachteiligungen. Dafür müssen sie erforderlich und angemessen sein. Die Inanspruchnahme von Nachteilsausgleichen darf nicht im Zeugnis vermerkt werden. Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten haben einen gesetzlich verankerten Anspruch auf Nachteilsausgleiche im Studium und bei Prüfungen.
Damit ein Nachteilsaugleich für das Studium überhaupt berücksichtigt werden kann, muss das Prüfungsamt einen entsprechenden Beschluss fassen und per Bescheid bestätigen. Für den Antrag beim Prüfungsamt wird ein aktuelles ärztliches Attest benötigt und eine Stellungnahme der Enthinderungsbeauftragten. Sinnvoll ist es, als ersten Schritt einen Beratungstermin mit der Enthinderungsbeauftragten per E-Mail zu vereinbaren.
Fördermöglichkeiten
Barrierefrei studieren
Auf barrierefrei-studieren.de finden Sie Förderungen für Ihr Studium. Auf diesem Portal sind 6.800 Förderungen für Studierende mit Behinderung erfasst. Mit wenigen Klicks erhalten Sie eine kostenlose Auswertung, welcher der insgesamt 6.800 Förderungen auf Ihre individuelle Situation passen.
Informationen für Studierende, die ins Ausland wollen
Es gibt viele finanzielle Mittel für Studierende mit Behinderungen, die ein Praktikum im Ausland machen möchten:
Erasmus+ Studierende mit einem Grad der Behinderung von mindestens 30 können zusätzlich zum regulären Erasmus+-Mobilitätszuschuss einen Erasmus+-Sonderzuschuss beantragen. Bei einem erhöhten finanziellen Mehrbedarf während der Auslandsmobilität (GdB von mindestens 50) ist sogar eine individuelle Sonderförderung von bis zu 10.000 Euro möglich. Diese Sonderförderung muss allerdings fallbezogen beim DAAD beantragt werden; eine gewisse Vorlaufzeit ist daher notwendig. Das International Office berät Sie gerne.
Außerdem gibt es interessante Angebote für Inklusiven Freiwilligendienst im Ausland für Menschen mit und ohne Behinderungen. Nähere Informationen und Beratung gibt es hier.
Erfahrungsberichte finden sich auf der Seite der Organisation bezev.
Weiterführende Informationen
Studierende setzen sich gemeinsam für die Belange von Studierenden ein - das ist das Ziel der "Soli-Gruppe - Hochschulgruppe für Solidarität". Dabei engagieren sich Studierende aus allen Semstern und Studiengängen für sich und andere Studierende. Sie sind offen für Anliegen, Themen und Interessen, organisieren Veranstaltungen, weisen auf Barrieren in der Hochschule hin oder fördern gute Beispiele für eine inklusive Hochschulkultur.
Die Gruppe ist immer offen
- für neue Mitglieder
- Anliegen und Themen
- Vorschläge für Veranstaltungen und Aktionen
Am besten ist die Gruppe per Email erreichbar unter soligruppe.eh(at)gmail.com.
Im Netz finden sich zahlreiche gute Tipps und Hinweise von anderen Organisationen und Personen, wie barrierearme Dokumente gestaltet werden und Lehre möglichst vielfältig und barrierearm gelingen kann. Eine kleine Auswahl finden Sie hier:
An der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart gibt es das "Kompetenzzentrum für Digitale Barrierefreiheit". Es soll Lehrende bei der Umsetzung von Barrierefreiheit in der Lehre, der Kommunikation und der Verwaltung unterstützen. Die Website des Kompetenzzentrums bietet vielfältige Informationen - u.a. Videos zur Einführung in die Web Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1. und zur Beantwortung der Frage, wie ein Screenreader funktioniert. Ebenso sind Anleitungen zur Erstellung barrierefreier Dokumente, Tools zur Prüfung der Barrierefreiheit und Hinweise zur Erstellung barrierefreier Videos verfügbar.
Die Sozialforschungsstelle Dortmund (sfs) bietet eine Liste digitaler Werkzeuge für den sozialen Bereich
Domingos de Oliveira (www.netz-barrierefrei.de) berät Projekte hinsichtlich der Barrierefreiheit
Auch Microsoft bietet Hinweise und eine Videoschulung zum Thema Barrierefreiheit
Auf dem Hochschulforum Digitalisierung finden sich ebenfalls zahlreiche Ideen und Hinweise zu barrierearmer Online-Lehre
Hier finden Sie Hinweise zu Anlaufstellen und Informationsquellen zum Thema Teilhabe, Partizipation, Menschenrechte und Inklusion:
- Die Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung (IBS) des Deutsches Studierendenwerks stellt Tagungsdokumentationen für das Studieren mit Behinderungen mit Themen wie beispielsweise Nachteilsausgleich, Studienfinanzierung und Teilhabesicherung zur Verfügung. Näheres finden Sie hier.
- Die Tool-Box der Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung (IBS) des Deutsches Studierendenwerks bietet einen Überblick über Arbeitshilfen, Positionspapiere u.a. zum Thema Studium und Behinderung. Näheres finden Sie hier.
- Das Mentoring-Programm iXNet – INKLUSIVES EXPERT*INNEN-NETZWERK unterstützt Akademiker*innen mit Beeinträchtigungen und chronischen Krankheiten beim (Wieder-)Einstieg ins Berufsleben.
- Broschüre "Beeinträchtigt studieren", Daten des Deutschen Studierendenwerks zur Situation von Studierenden mit Behinderung und chronischer Erkrankung.
- Natürlich gibt es auch bei uns an der Evangelischen Hochschule Beratungs- und Unterstützungsangebote. Diese finden Sie immer aktuell zusammengestellt im Flyer "Beratungsangebote für Studierende"
Bis vor einigen Semestern gab es eine Gruppe motivierter Studierender mit unterschiedlichsten Stärken und Herausforderungen, die auch ihr Handicap konstruktiv ins Studium und in die Hochschule einbringen und etwas bewegen wollten. Gemeinsam waren sie als „Unlimited - Interessengruppe Studium und Assistenz" aktiv und setzten sich ein für Studierende mit und ohne Assistenzbedarf.
Sie wollten Austausch ermöglichen, Erfahrungen besprechen, Veränderungsvorschläge erarbeiten, an der Entwicklung einer barrierenfreien Hochschule mitwirken, Sensibilisierungsprozesse initiieren und die Enthinderungsbeauftragten unterstützen.
Ziel ihrer Arbeit war die Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit für alle, Menschenrechtsbildung für alle, Studieren in Vielfalt, Abbau von Barrieren in den Köpfen, Herzen und in den Gebäuden.
Mit dem Abschluss des Studiums der letzten Mitglieder dieser Hochschulgruppe war die Zusammenarbeit im Jahr 2020 beendet. Inzwischen gibt es eine themenübergreifende Interessens- und Engagement-Gruppe von Studierenden, die "Soli-Gruppe - Hochschulgruppe für Solidarität" (siehe oben).
In den letzten Jahren konnten an unserer Hochschule einige Barrieren beseitigt werden. Die Studierenden von „Unlimited – Interessengruppe Studium und Assistenz“ machten, während ihrer gemeinsamen Arbeits- und Schaffensphase bis Ende 2021, regelmäßig mit der Barriere des Monats darauf aufmerksam, dass es an unserer Hochschule trotzdem noch zahlreiche „Hürden“ zu überwinden gilt
- Barriere des Monats November 2021
- Barriere des Monats Juli 2019
- Barriere des Monats Mai 2019
- Barriere des Monats Februar 2019
Zukünftig wollen wir gemeinsam weiter an der Beseititung von Barrieren arbeiten. Allerdings sollen dazu eher gelungende Beispiele und gute Ideen in den Vordergrund gestellt werden. Dazu planen wir die Verleihung einer "Good Practice Auszeichnung".