Institut für Antidiskriminierungs- und Diversityfragen (IAD)

Philosophie

Ziel des Institutes ist es Phänomene der Differenz und Fremdheit aufzugreifen, wissenschaftlich zu bearbeiten und Programme zur respektvollen und anerkennungsgeleiteten praktischen Gestaltung von Unterschiedlichkeit und Vielfalt zu entwickeln und somit Diskriminierungen entgegenzuwirken.

Gegründet wurde das Institut im Jahr 2007 als Gemeinschaftsprojekt der Evangelischen Hochschule und des Diakonischen Werks Württemberg (DWW).

Informationen zum Team des IAD finden Sie hier.

Unsere Tätigkeitsbereiche

Im Einzelnen beschäftigt sich das Institut mit folgenden Themenfeldern:

  • Fachliche Begleitung von diversitysensiblen Öffnungsprozessen sozialer Organisationen, Bildungsträgern und Verwaltungen
  • Beobachten und Erkennen struktureller Formen der Diskriminierung in Organisationen
  • Anwendungsbezogene Forschung im Bereich Diversity und Antidiskriminierung
  • Entwicklung von Lehr- und Lernmaterialien für Hochschulen, Verwaltungen und Unternehmen
  • Sensibilisierung und Kompetenzförderung von Mitarbeiter*innen aus Verwaltungen, Hochschulen und Sozialen Organisationen
  • Weiterbildungslehrgänge für Multiplikator*innen, z.B. im Bereich Kulturelle Mittler*innen in Beratungsstellen
  • Wissenschaftliche Begleitung von Projekten und Evaluation
  • Etablierung von Standards und Handlungsempfehlungen für Theorie und Praxis der Antidiskriminierungsarbeit und des Diversity-Lernens

Unsere Angebote

Kulturelle Mittlerinnen und Mittler in Beratungsstellen (Stadt Heilbronn)

In diesem Fortbildungsprojekt wird gezielt die Interkulturelle Kompetenz von Menschen mit Migrationshintergrund einbezogen und weiterentwickelt.

Migrationsprozesse stellen einen Motor für Veränderungen und Modernisierung dar, die Migrant*innen bereichern das Gemeinwesen durch ihre kulturelle Vielfalt. Diese Vielfalt und Unterschiedlichkeit erfordert eine professionelle Unterstützung und Begleitung von Verstehens- und Verständigungsprozessen. Sie benötigen interkulturelle Kompetenz, um die Bedarfslage Ihrer Kund*innen besser einschätzen und angemessen, z.B. im Sozialamt, in der Schule oder bei gesundheitlichen Belangen, (re)agieren zu können. Die Weiterbildung in sechs Modulen richtet sich an Menschen aus anderen Kulturen, die gerne als Beratungsstellenmittler*innen aktiv werden wollen und gute Deutschkenntnisse haben. Sie erlernen auf systemischer Grundlage Beratungsformate und -methoden und arbeiten fallorientiert und supervisorisch begleitet.

Sie haben Interesse an der Weiterbildung zur interkulturellen Vermittlung in Beratungssettings? Unsere Broschüre steht für Sie zum Download bereit.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an das Institut für Fort- und Weiterbildung.

Aktuelle Forschungsprojekte

  • ÖPNV Für Alle – Evaluationsforschung. Mehr

Abgeschlossene Projekte

  • Anerkennung und Qualifizierung im Bereich Kindheitspädagogik. Mehr
  • Forschungsprojekt Der Rechtsweg ist nicht ausgeschlossen. Mehr
  • Evaluation zum Stand der Barrierefreiheit in Fernbussen und wissenschaftliche Begleitung der Meldestelle für Barrierefreiheit auf den Fernbuslinien. Mehr
  • Evaluation der Außenstelle in Tübingen von refugio stuttgart e.V., einem gemeinnützigen Verein, der sich die Beratung und Behandlung von Folterüberlebenden zur Aufgabe macht. Mehr
  • Erarbeitung eines Konzepts für Vielfalt in Ostfildern. Mehr
  • Erstellung eines Konzepts für eine Beratungs- und Anlaufstelle für traumatisierte Geflüchtete im Raum Freiburg. Mehr
  • Alltagsdiskriminierung von deutschen Sinti und Roma - Beispiele und Daten. Mehr
  • Erarbeitung eines Konzepts für Vielfalt in Schorndorf. Mehr 
  • Evaluation der Integrationsoffensive Baden-Württemberg. Mehr
  • Interkulturelle Öffnung von Altenpflegeeinrichtungen und Evaluation des Pflegekonzepts "Bethanien". Mehr
  • "Gewalt im Namen der Ehre" - Zur Bedeutung der Ethik in der Sozialen Arbeit: Eine empirische Untersuchung am Beispiel der mobilen Beratungsstelle "Yasemin". Mehr

EU-geförderte Projekte

Anerkennung und Qualifizierung im Bereich Kindheitspädagogik

Die Evangelische Hochschule Ludwigsburg nimmt mit ihrem Institut für Antidiskriminierungs- und Diversityfragen am Teilprojekt „Anerkennung und Qualifizierung im Bereich Kindheitspädagogik“ teil. Das Projekt findet im Rahmen des Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ statt, welches seit 2005 an der Zielsetzung arbeitet, die Arbeitsmarktchancen für Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern. 

Jetzt wurde das Programm um den Schwerpunkt „ESF-Qualifizierung im Kontext des Anerkennungsgesetztes“ erweitert. Im Zuge dessen sind wir seit Januar 2015 mit unserem Teilprojekt dabei. Das Ende der bisherigen Förderung ist am 31.12.2022.

Das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung“ zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund ab. Das Programm wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) und des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).

 

 

  • ASCHENBRENNER-WELLMANN, Beate und Lea GELDNER (2021): Diversität in der Sozialen Arbeit. Theorien – Konzepte – Praxismodelle. Stuttgart: Kohlhammer.
  • ASCHENBRENNER-WELLMANN und Lea GELDNER (2021): Integration und Migration in der Sozialen Arbeit. Baden-Baden: Nomos.
  • ASCHENBRENNER-WELLMANN, Beate und Lea GELDNER (2020): Projekt Barrierefreie Fernlinienbusse: Die Berichte der Mobilitätsscouts: Eine Auswertung. Projektzeitraum: Oktober 2019 bis Oktober 2020. Ludwigsburg. Verfügbar unter: https://www.eh-ludwigsburg.de/fileadmin/user_upload/Hochschule/IAD/Scout-Bericht_2.Runde.pdf
  • ASCHENBRENNER-WELLMANN, Beate, Julia CHIQUERILLE, Lea GELDNER und Gerd SCHNIEDERS (2020): Abschlussbericht: Evaluation zum Stand der Barrierefreiheit in Fernbussen und wissenschaftliche Begleitung der Meldestelle für Barrierefreiheit auf den Fernbuslinien. Projektzeitraum: 01.06.2020 bis 31.10.2020. Ludwigsburg. Verfügbar unter: https://www.eh-ludwigsburg.de/fileadmin/user_upload/Hochschule/IAD/Abschlussbericht_BSK_Fernbusse_2.Runde.pdf
  • ASCHENBRENNER-WELLMANN, Beate, CHIQUERILLE, Julia und FLIEGE, Thomas (Hg.) (2019): Abschlussbericht: Evaluation und Fortbildung im Rahmen des Kooperationsprojektes: „Der Rechtsweg ist nicht ausgeschlossen!“ bzw. „Netzwerk unabhängige Beratung“. Ludwigsburg.
  • Stadt Ostfildern (Hg.), ASCHENBRENNER-WELLMANN, Beate und CHIQUERILLE, Julia (2018): Vielfalt in Ostfildern. Auf dem Weg zur Teilhabe. Integrationskonzept 2018. Ostfildern.
  • ASCHENBRENNER-WELLMANN, Beate und FLIEGE, Thomas (Hg.) (2017): Projekt Barrierefreie Fernlinienbusse – Die Berichte der Mobilitäts-Scouts. Eine Auswertung. Ludwigsburg.
  • ASCHENBRENNER-WELLMANN, Beate und FLIEGE, Thomas (Hg.) (2017): Abschlussbericht: Evaluation zum Stand der Barrierefreiheit in Fernlinienbussen und wissenschaftliche Begleitung der Meldestelle für Barrierefreiheit auf den Fernbuslinien (barrierefrei, leichte Sprache). Ludwigsburg.
  • ASCHENBRENNER-WELLMANN, Beate und EHRISMANN, Regina (2016): "Interkulturelles Lernen für gesellschaftlichen Zusammenhalt und gegen Ausgrenzung – Innovative didaktische Ansätze in der Flüchtlingsarbeit", in: Evangelische Hochschulperspektiven. Krise und Konflikt. Heft 11 2015. Freiburg. S.181-189.
  • ASCHENBRENNER-WELLMANN, Beate und EHRISMANN, Regina (2015): "Auf dem Weg zu einer Diversity-Kompetenz in Schule und Hochschule – Zumutungen und Vermutungen aus didaktischer Sicht", in: Sozialmagazin [Zeitschrift für Soziale Arbeit]. Heft 9/10-2015. Mainz. S.383-388.
  • ASCHENBRENNER-WELLMANN, Beate; FLIEGE, Thomas [Hrsg.] (2014): "Von der Interkulturellen Öffnung zum Diversity Mainstreaming. Rahmenbedingungen, Forschungsprojekte und Praxisbeispiele aus der Werkstatt des Instituts für Antidiskriminierungs- und Diversityfragen (IAD)". Logos: Berlin. Weitere Informationen zu dieser Veröffentlichung finden Sie hier.
  • ASCHENBRENNER-WELLMANN, Beate (2014): "Diversität und Menschenrechte in der Postmoderne", in: BELL, Desmond u.a. [Hrsg.]: Lebenswelten Textwelten Diversität. Altes und Neues Testament an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Neutestamentliche Entwürfe zur Theologie, Vol. 20, S.101-130. Weitere Informationen zu dieser Veröffentlichung finden Sie hier.
  • ASCHENBRENNER-WELLMANN, Beate; EHRISMANN, Regina (2014): "Die Soziale Arbeit mit MigrantInnen und Flüchtlingen", in: Soziale Arbeit [Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete]. Heft 10/11-2014. Berlin, S.366-373.
  • ASCHENBRENNER-WELLMANN, Beate (2014): "Reflexive Diversitäts- und Menschenrechtskompetenz in der Arbeit mit MigrantInnen", in: Soziale Arbeit [Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete]. Heft 10/11-2014. Berlin. S.383-388.
  • ASCHENBRENNER-WELLMANN; Beate (2010): "Diversity Competence - a Challenge to Social Service Professions in Theory and Practice", in: MADEW, Melinda; BROTHER-TON, Graham; ASCHENBRENNER-WELLMANN, Beate [Hrsg.]: Diversity Inclusion for Social Cohesion. Discurses in the Politics of Difference and the Advocacy of Inklusive Practic in Social Work Education. Stuttgart: Verlag und Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft, S. 95-115. [=Schriften der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg im Verlag der Evangelischen Gesellschaft, Bd. 8]
  • ASCHENBRENNER-WELLMANN, Beate [Hrsg.] (2009): Mit der Vielfalt leben. Verantwortung und Respekt in der Diversity- und Antidiskriminierungsarbeit mit Personen, Organisationen und Sozialräumen. Stuttgart: Verlag und Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft. [= Schriften der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg im Verlag der Evangelischen Gesellschaft, Bd. 7 und: Eine Schriftenreihe des Instituts für Antidiskriminierungs- und Diversityfragen, Bd. 1.]
  • ASCHENBRENNER-WELLMANN, Beate (2009): „Die Bedeutung der Diversity-Kompetenz für die Soziale Arbeit“, in: SANDERS, Karin; BOCK, Michael (Hrsg.): Kundenorientierung – Partizipation – Respekt. Neue Ansätze in der Sozialen Arbeit. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, S. 47-74.
  • ASCHENBRENNER-WELLMANN, Beate (2009): „Überlegungen zu einer Schlüsselqualifikation für Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit“, in: IZA [Zeitschrift für Migration und Soziale Arbeit]. Heft 3/4 (2009). ISS: Frankfurt am Main, S. 212-221.
  • ASCHENBRENNER-WELLMANN, Beate (2003): Interkulturelle Kompetenz in Verwaltung und Wirtschaft. Theorie und Praxis eines Change-Prozesses von der Monokulturellen zur Globalen Kompetenz. Berlin: Logos.

Zertifikat "Ungleich besser. Verschiedenheit als Chance" des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft und des CHE Centrum für Hochschulentwicklung

Das Diversity-Audit ist ein Ergebnis des 2010 ausgeschriebenen Programm "Ungleich besser! Verschiedenheit als Chance". Ziel war es, Hochschulen dabei zu unterstützen, sich dieser Herausforderung zu stellen und sich in Planung und Entwicklung, Lehre und Prüfung, Beratung und Betreuung, Organisation und Kommunikation endlich vom Mythos des "Normalstudierenden" zu verabschieden. Sie zu ermutigen, nicht länger am Leitbild einer möglichst homogenen Studierendenschaft festzuhalten, sondern Differenz(en) anzuerkennen und wertzuschätzen, die darin liegenden Ressourcen und Potenziale zu nutzen – ohne die Schwierigkeiten zu beschönigen, die sich aus dem Umgang mit Vielfalt auch ergeben. 58 Hochschulen haben sich im Rahmen dieses Programms um die Teilnahme am Benchmarking-Club beworben.

Das Auditierungsverfahren "Vielfalt gestalten" will Hochschulen ermutigen, die damit verbundenen Herausforderungen anzunehmen, und Wege aufzeigen, wie im Einklang mit dem jeweiligen Hochschulprofil eine diversitätsorientierte Hochschulkultur geschaffen werden kann. "Vielfalt gestalten" begleitet und berät die Hochschulen dabei, Strategien, Strukturen, Angebote, Instrumente und Maßnahmen für diverse Studierendengruppen zu entwickeln und diese Gruppen in den Hochschulalltag zu inkludieren und zum Studienerfolg zu führen.

Aufgrund der Teilnahme am Benchmarking Club und der erzielten Fortschritte bei der Wertschätzung von Vielfalt und Unterschiedlichkeit erhielt die EH 2012 das Zertifikat des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft.

Zum Stifterverband

Kontakt

Prof. Dr. Elke Schierer

Prof. Dr.
Elke Schierer

Leiterin des IAD