„Wer wir sind“ heißt ein autobiografischer Roman der Schriftstellerin Lena Gorelik. Er stand im Mittelpunkt des kooperativen Projekts „Ludwigsburg liest“, bei dem im Wintersemester alle fünf Hochschulen in Ludwigsburg beteiligt waren. Entstanden ist dabei auch eine Podcast-Reihe in der Lehre von Prof. Philipp Wulf, Ästhetische Praxis in der Sozialen Arbeit mit Schwerpunkt Musik an der EH Ludwigsburg.
Lena Gorelik wurde 1981 im damaligen Leningrad geboren und emigrierte als Elfjährige mit den Eltern, der Großmutter und dem Bruder nach Deutschland. Eineinhalb Jahre lebte die Familie in einer Flüchtlingsunterkunft in Ludwigsburg, dann zog sie nach Stuttgart um.
In Goreliks Roman wandert ein Mädchen ebenfalls mit der Familie nach Deutschland und erlebt im Westen, dass sie plötzlich eine Fremde ist, Worte so komisch ausspricht, dass andere sie auslachen. Die fünf Hochschulen wollten den Diskurs über die Frage anstoßen, wie Gemeinschaft und Individualität zusammenpassen und gelebt werden können.
An der EH entstanden im Rahmen des Projektseminars von Prof. Wulf verschiedene Podcasts. Zu hören sind sie auf dem Youtube-Kanal der EH
https://www.youtube.com/watch?v=vfsMCRdAfVs&list=PLAK-ELQNwUqD6IKvUxVJf8idroGAHDPbC
und auf HORADS 88,6, dem Campusradio für die Region Stuttgart und Ludwigsburg, im Stuttgarter Stadtgebiet über 88,6 MHz zu empfangen und weltweit via Live Stream und Radio APP. Schwerpunkte sind Themen aus Wissenschaft, Kultur, Hochschulleben und der Region. Philipp Wulf ist seit Dezember stellvertretender Vorsitzender des Senders. „Mit Lena Goreliks Roman ließen sich viele Querschnittthemen erarbeiten, die hoch aktuell sind: Migration, Rassismus, Antisemitismus, Identität, Individualisierung oder auch Gemeinschaft.“ Das Format ist interessant. „Für die Studierenden ist Podcast ein gängiges Medium“, erklärt Wulf, „auch wenn wir nicht Radio-Qualität produzieren. Es geht mir mehr um die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Themen, auch um die Medienkompetenz: gut recherchieren, Quellen vergleichen, Fake News erkennen.“