Die Feier am 15. Oktober begann in der Kirche der Karlshöhe, wo Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl das Amt übergab. Er verabschiedete Prof. Nobert Collmar nach 17 Jahren im Amt und begrüßte Prof.in Andrea Dietzsch als neue Rektorin.
Beim anschließenden Festakt im Foyer der Hochschule erzählte zunächst Norbert Collmar in seinem persönlichen Rückblick von seinem ersten Wintersemester 1995/96 an der Hochschule, die damals noch Evangelische Fachhochschule für Diakonie hieß, zuerst als Dozent, dann als Professor. 1998 wurde er Rektor der Karlshöher Fachhochschule und der Diakonninnen- und Diakonausbildung und gestaltete den Übergang zur Evangelischen Fachhochschule für Sozialwesen in Reutlingen, bis beide 1999 fusionierten. Norbert Collmar reagierte während seiner Amtszeit weitsichtig auf den Fachkräftebedarf in Kirche, Diakonie und Gesellschaft sowie auf die Professionalisierung und Akademisierung sozialer und kirchlich-diakonischer Berufe. 2007 wurde er zum ersten Mal zum Rektor gewählt. Die Hochschule hat ein Jahr später den ersten neuen Bachelorstudiengang eingerichtet: Bildung und Erziehung in der Kindheit. 2011 folgte Inklusive Pädagogik und Heilpädagogik und 2014 Pflege. Dazu hat er sich für die Durchlässigkeit im baden-württembergischen Bildungssystem engagiert und das evangelische Profil der Hochschule mit Offenheit verbunden. Nicht alles, aber doch so manches wird er vermissen: „Was ich immer gern machte, waren die Lehrveranstaltungen. Die Arbeit mit jungen Menschen war für mich sehr erfüllend: Sie zu begleiten, in ihrem Lernprozess anzuregen, mitzuerleben, wie sie sich entwickeln.“
Demokratie und Sozialer Friede
„Es macht mich stolz, dass ich an dieser Hochschule zur Rektorin gewählt wurde, weil sie für mich das verbindet, was mir wichtig ist: Bildung, werteorientiert zu ermöglichen.“ Prof. Andrea Dietzsch sprach darüber, dass die Evangelische Hochschule Studierende dazu befähigt, sich für Demokratie und Menschenrechte einzusetzen, aus einer klaren Werteorientierung heraus. „Wirtschaftlicher Wachstum und Wohlstand sind nicht denkbar ohne sozialen Frieden. Wenn Menschen in all ihren herausfordernden Lebenslagen nicht gepflegt, betreut und unterstützt werden, ist der soziale Friede in Gefahr. Und wenn sich Menschen nicht gesehen und gehört fühlen, ist unsere Demokratie in Gefahr.“ Als Rektorin und als Mutter von drei Kindern setze sie sich dafür ein, dass die EH Verantwortung für unsere Gesellschaft und Demokratie übernimmt. „Lassen Sie uns alle gemeinsam daran arbeiten – als Kirche, als Land, als Hochschulen, als Praxispartner, als Kollegium: Verantwortungsvoll, hoffnungsvoll und besonnen.“
Fotos: Berthold Steinhilber
Bildergalerie Feier des Rektoratswechsels