Herr Hammer, zwischen ihrem Arbeitsende an der Hochschule und der Wahl zum Landesseniorenrat lag nur ein Jahr. Hatten Sie keine Lust auf Ruhestand?
Doch schon, ich genieße meine späten Freiheiten sehr. Aber nach ein paar Monaten habe ich mir überlegt, wo ich meine gerontologischen Kompetenzen (Alternswissenschaft) einbringen könnte und fragte beim Landesseniorenrat an, ob ich mitarbeiten könnte. Der Vorsitzende meinte, ich käme genau richtig, er suchte einen Nachfolger.
Was ist die Aufgabe des Landesseniorenrats?
In Baden-Württemberg leben fast 3 Millionen über 60-jährige. Der Landesseniorenrat vertritt ihre Interessen beispielsweise gegenüber der Politik und wir sind zugleich Dachverband für hunderte Seniorenorganisationen. Wir machen Aktionen, Tagungen, Seniorentage, führen Gespräche mit Parteien, schreiben Stellungnahmen und Positionspapiere. Und kommunizieren über Pressemitteilungen, Social Media, eine gedruckte Zeitschrift und unsere Website.
Was liegt Ihnen dabei besonders am Herzen?
Ich möchte für die eintreten, die das nicht mehr für sich selbst können. Alte Menschen, die einsam sind, demenzkrank, pflegebedürftig oder ins digitale Abseits gedrängt wurden.
Wie helfen Sie zum Beispiel einer einsamen alten Frau?
Am Tag der älteren Generation haben wir an unzähligen Orten im Land „Schwätz-Bänkle“ aufgestellt. Eine nette kleine Aktion und ein Zeichen gegen Einsamkeit. Es ist klar, wer sich hinsetzt, freut sich über ein Gespräch. In Ludwigsburg stehen auch drei.
Was raten Sie den Menschen, die in Ruhestand gehen?
Etwas Sinnstiftendes zu tun. Ich finde meine Mischung zwischen Engagement und Ruhestand ideal.