Erarbeitung eines Konzepts für Vielfalt in Ostfildern
Ostfildern ist eine internationale Stadt. 6339 Menschen aus 121 Nationen haben hier eine neue Heimat gefunden. Das sind fast 16 Prozent der Gesamtbevölkerung in Ostfildern. Dazu kommt eine weitere größere Zahl von Personen mit Migrationsbiografie. Dazu zählen Menschen, die eingebürgert sind und einen deutschen Pass haben. Oder Menschen, die in Deutschalnd geboren, aber deren Eltern einst zugewandert sind. Oder Deutsche, die als sogenannte Spätaussiedler aus Russland, Polen oder Rumänien nach Ostfildern kamen. Gut ein Drittel der fast 40 000 Bürgerinnen und Bürger in Ostfildern hat somit internationale Wurzeln. Sie alle machen die Stadtgesellschaft vielfältig und lebendig. Durch neue Mitbürgerinnen und Mitbürger hat sich das Gesicht der Stadt Ostfildern verändert. Und das ist gut so. Denn eine Gesellschaft, die nicht offen dafür ist sich zu ändern, wird es in Zukunft schwer haben, das Erreichte zu bewahren. Insofern versteht die Stadt Ostfildern Zuwanderung als Bereicherung und Chance.
Das Integrationskonzept ist in einem breit angelegten Beteiligungsprozess erarbeitet worden. Hier haben Bürgerinnen und Bürger mit und ohne Migrationsbiografie ebenso wie Geflüchtete sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Verwaltung und anderen Behörden und Organisationen mitgewirkt. Bürgerschaftliches Engagement und fachliche Expertise haben sich in den sieben Arbeitsgruppen des Plenums Integration ergänzt, Lücken in Hilfesystemen identifiziert und Netzwerke geschaffen. Sie haben gemeinsam Ziele definiert und Handlungsempfehlungen für eine
gelingende Integration erarbeitet, zugeschnitten auf die Stadt Ostfildern.
Aufgenommen wurden zudem die Anregungen und Ideen der Bürgerschaft aus dem Kommunalen Flüchtlingsdialog (2016), den Ostfilderner Gesprächen (2017) sowie aus der Abschlussrunde der Bürgerbeteiligung zur Erarbeitung des Integrationsplans im Juli 2018.
Begleitet hat diesen Beteiligungsprozess das Institut für Antidiskriminierungs- und Diversityfragen (IAD). Das IAD hat zudem Interviews mit 14 Expertinnen und Experten der Stadtverwaltung sowie von freien Trägern und Einzelpersonen mit und ohne internationale Wurzeln geführt. Auch deren Erkenntnisse sind in das Integrationskonzept mit eingeflossen.
Die Leitziele und die Handlungsempfehlungen geben den Rahmen für konkrete Maßnahmen in diesen sieben Bereichen vor:
1. Bildung und Sprache
2. Arbeit und Beschäftigung
3. Wohnen
4. Werte und Akzeptanz in der Bevölkerung
5. Soziales Zusammenleben und kulturelle Vielfalt
6. Soziale Begleitung und Vernetzung
7. Interkulturelle Öffnung der Verwaltung, die nun sukzessive umgesetzt werden sollen.
Da Integration ein fortlaufender Prozess ist, der immer wieder neu gestaltet und strukturiert werden muss, stellt das Konzept für Vielfalt kein festgeschriebenes, abgeschlossenes und statisches Produkt, sondern ein flexibles und offenes Instrument dar, mit und an dem in Zukunft weitergearbeitet wird.
Das vollständige Konzept kann hier eingesehen werden.
Projektende: September 2018